Sehr herzlich zur medizinisch-historischen Bürgervorlesung heute Abend begrüßen. Dass
ich hier stehe, hat zwei Gründe. Zum einen begrüße ich Sie als stellvertretender ärztlicher
Direktor und zum anderen habe ich als Direktor der Strahlenklinik unmittelbar mit dem heutigen
Thema der Behandlung mit Röntgenstrahlen auch etwas zu tun. Nun, 1815 ist dieses Klinikum
gegründet worden, 80 Jahre später, fast zu einem Jubiläum, hat Conrad Bellemöntgen
am 8. November 1895, wie er das hier beschrieben hat, eine neue Art der Strahlung entdeckt,
die wir heute Röntgenstrahlung nennen und die wesentlichen Einfluss sowohl auf die Diagnostik
als auch in die Therapie in der Medizin gehabt hat. Die Verwendung der Röntgenstrahlung in
der Diagnostik ist dem meisten von Ihnen sicherlich gut bekannt, von Lungenaufnahmen, Knochenaufnahmen,
Computertomographien und dass dieser Teil auch sehr eng mit Erlangen verbunden ist,
das ist Ihnen sicher auch bekannt, es gibt ja eine Weltfirma, deren Namen ich natürlich
nicht nennen will, die aber jeder von Ihnen kennt, die sehr viele dieser Röntgengeräte
herstellt. Dass auch der andere Teil, nämlich die therapeutische Anwendung der Strahlung
zur Behandlung von Erkrankungen mit dem Namen Erlangen verknüpft ist, werden Ihnen die
beiden Referenten heute sicherlich darstellen, sowohl in ihren positiven wie auch in ihren
negativen Seiten. Und bereits kurz nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen wurde, 1896,
durch Hermann Gocht in Halle bei Mama Karlsson und über die erste therapeutische Anwendung
berichtet. Damals wurden auch bereits die ersten Nebenwirkungen berichtet, das war meistens
eine Radiothermatitis, die im Umgang mit Röntgenstrahlung oder mit radioaktiven Stoffen gezeigt wurde.
1903 wurde von Herrn Strebel in München erstmals berichtet, dass man durch das Einbringen
von radioaktiven Strahlern direkt in einen Tumor diesen Tumor zerstören kann. Und auch
das bezeichnen wir heute als interstitielle Strahlentherapie. Diese neue Art der Strahlung
und die neue Art der Bedeutung dieser Therapie lässt sich auch durch zwei weitere Faktoren
gut zeigen. Im Jahr 1912 wurde die Zeitschrift Strahlentherapie gegründet, ich habe Ihnen
den ersten Band, den Titel des ersten Bandes mitgebracht aus dem Jahr 1912 und aus Heidenberg
wird die Rolle der Strahlentherapie bei der Behandlung malinen Tumoren hier am Beispiel
eines Mamakarzinums dargestellt. Diese Zeitschrift Strahlentherapie, heißt heute Strahlentherapie
und Onkologie, die gibt es immer noch und die ist eigentlich die älteste onkologische
Zeitschrift der Welt und die herausgeberische Betreuung dieser Zeitschrift erfolgte durch
Herrn Prof. Sauer und durch mich, also auch wieder aus Erlangen heraus. 1914 sollte die
Deutsche Gesellschaft für Strahlentherapie bereits gegründet worden, dieser war eigentlich
leider, es gab einen Aufruf in der Strahlentherapie, ist aber leider nicht erfolgt aufgrund des
ersten Weltkrieges. Nun ein weiteres Bild aus dem Band Strahlentherapie zeigt Ihnen das
einbringende radioaktive Kapselnradium durch Herrn Abé und das ist der erste Bericht in
dem das gemacht wurde, im St. Luke's Hospital New York zur Behandlung des Humorus-Sarkons.
Es gibt die Geschichte, dass Herr Abé in Paris zu Gast war, im damaligen Pariser Hospital
und hat 50 Millikern Radio mitbekommen, die er da so wertvoll war in seiner Hosentasche
über den Atlantik transportiert hat und als er dann in New York ankam, hatte er eine ganz
fürchterliche rote Stelle hier und hat sich gedacht, also wenn das an meiner Haut wirkt,
dann wirkt das auch im Tumor und hat das implantiert. Nun und das führt uns schon über zu den
negativen Seiten, die auch schon berichtet wurden. Ich habe hier, ich glaube das ist
einer der ersten Fälle, dass ein Röntgenologe durch Strahlen zu Tode kam. Aus dem Jahr 2015
wird berichtet über einen Radiologen, der verstorben ist und die Angehörigen darauf
gedrungen haben, dass dieser Radiologe obduziert wird und wenn man den wirklich genau durchlegt,
dann hat er entweder eine Leukämie gehabt oder eine aplastische Anämie. Und des Weiteren,
das Strahlenkarzinom, bereits kurz nach der Anwendung der Strahlentherapie wurde sowohl
die positive Seite, das heißt das Wegbringen des Tumors, wie auch die negative Seite, das
Strahlenkarzinom bereits berichtet und er berichtet hier aus März 1915, dass das Strahlenkarzinom
in hunderten von Fällen schon bereits beschrieben wurde. Und ein letzter Bericht, der auch etwas
negatives aufzeigt zur Klinik des Säulenkenolgus, auch das war damals schon bekannt und gut
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:06:54 Min
Aufnahmedatum
2016-03-07
Hochgeladen am
2016-03-15 10:13:11
Sprache
de-DE